Nach drei wunderschönen Etappen verlässt der Romediusweg auf dem vierten Abschnitt Nordtirol – aber auch jenseits des Portjochs warten viele schöne Erlebnisse.Idylle pur umfängt einen am Talschluß des Obernberger Tals. Man kann sich schon wundern, daß diese herrliche Gegend am Fuße des Tribulaun vom Massentourismus verschont geblieben ist. Aber auch (oder gerade weil) man keine so rechte Antwort findet: Gerade das ist ja auch gut so.

Der Tribulaun thront über dem Ende des Obernberger Tals.
Auf jeden Fall startet diese vierte Etappe mit einer faszinierenden Mischung aus Gemütlichkeit und Romantik. Der Obernberger See ist eine funkelnde Perle im Schatzkästlein der Bergriesen ringsum. Und das, obwohl er eigentlich das Ergebnis einer Katastrophe ist: Ein gewaltiger Felssturz vom Tribulaun schuf in grauer Vorzeit quasi einen natürlichen Stausee.

Romantik pur: der Obernberger See.
Der ist quasi zweigeteilt, und auf der Halbinsel, die wie ein Sporn in ihn hineinragt, steht das Wallfahrtskirchlein Maria im See, das als eines der schönsten ganz Tirols gilt. Allerdings erst seit Mitte der 1930er-Jahre. Kaiser Maximilian, der rund 450 Jahre zuvor hier gerne auf die Pirsch ging und sich mit Begeisterung die Forellen aus der Fischzucht dort in seiner Innsbrucker Residenz auftischen ließ, kannte diesen Anblick also noch nicht…

Der kleine Kapelle Maria im See versteckt sich fast…

In den 1930er Jahren wurde es aus Steinen von der Umgebung gebaut.

Das Deckenfresko mit der Krönung Mariens.
Der Weg hinauf zum Portjoch verläuft durch eine pittoreske Szenerie mit wunderschönen Blumen, gemütlichen Kühen und den mächtigen Tribulaun als gewaltiger Kulisse.

Neugierige Zeitgenossen am Wegesrand.
Der höchste Punkt dieser Etappe liegt auf 2110 Metern und markiert nicht nur den höchsten Punkt dieser Tour, sondern auch die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien. Und es tun sich auch neue Perspektiven Richtung Süden auf. Klar, daß man hier rasten und das Panorama erstmal intensiv auf sich wirken lassen muß…

Das Portjoch trennt Nord- und Südtirol und ist die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien.

Zu einer echten Wandertour gehört einfach eine Rast.
Der Weg nach unten ist nicht ohne, und daß man ihn überhaupt zu gehen vermag, ist dem italienischen Militär zu verdanken, das den schmalen Pfad in unzähligen Kehren kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs anlegt, um zu ihrer in den Berg gebauten Unterkunft zu gelangen, die heute noch sichtbar ist…

Der Weg hinab ist steil…

… aber das erste Edelweiß wartet schon.
Der steile 1100 Meter-Abstieg kann ganz schön in die Knie gehen, und wer drunten im Pflerschtal ein Quartier mit echtem Pilger-Flair voller Herzlichkeit sucht, der ist bei Rosi und Reini im Öttlhof im Ortsteil Ast gut aufgehoben. So spart man sich ein paar Kilometer bis zum Start der fünften Etappe in St. Anton. Die kann man am nächsten Morgen dann getrost mit dem Bus zurücklegen…

Abendessen kann man in der Pizzeria Lamonte in Ladurns im Pflerschtal. Da warten viele Köstlichkeiten – etwa Caprese mit Pizzabrot…

… oder ein leckeres Knödel-Tris.
Übernachtungstipp: bei Rosi und Reini im Öttlhof in Ast, Telefon +39 349 5854589
Kurzvideo auf der offiziellen Webseite des Romediuswegs:
Wegbeschreibung: www.alpenvereinaktiv.com/de/tour/romedius-weg-von-obernberg-nach-st.-anton-4.-etappe/21848053/
Generelles zum Romediusweg: www.romedius-pilgerweg.at
Und hier die Links zu den ersten drei Etappen auf dem Romediusweg: