Die Welt von heute ist hektisch. Schnell muss es gehen. In einem halben Tag kann man von Nürtingen nach Calcutta kommen. Sicher, eine tolle Sache.

Aber auch das andere hat so seinen Reiz: Ganz gemächlich zu Fuß oder mit den Drahtesel von einem Ort zum anderen unterwegs sein. Noch Zeit haben, die Augen zu den Schönheiten am Wegesrand schweifen zu lassen, auch Kleinigkeiten zu entdecken: eine Blume, ein Insekt, eine zunächst unscheinbare Inschrift an einem Gebäude, ein Wegkreuz, ein Bild in einer Kirche.

Aber auch und gerade Zeit haben für Begegnungen mit Menschen, die einem „zufällig“ über den Weg laufen (oder geschickt werden?), aber dann einem doch oft auch viel zu sagen haben oder zumindest Denkanstöße geben.

Es braucht nicht viel, um Glück zu spüren. Oft reicht es, einfach mal dazusitzen und die Stille der Natur zu hören.

Dieses Blog soll kein großes Thema haben. Aber offen sein für die vielen kleinen Dinge, die einen genauso reich machen können und einen träumen lassen und manchmal auch Träume erfüllen. So ist auch der Titel gemeint: „Traumtouren“ bieten keine Sensationen, aber sie beschenken einen. Gerade, weil sie ohne die Rekordjagd auskommen, die unsere heutige Zeit politisch, wirtschaftlich und sozial prägt (wer will denn nicht gern der Größte sein – oder muss es manchmal auch?).

Auf meiner (über Jahre verteilten) Pilgerschaft nach Rom hab ich gelernt, worauf es wirklich ankommt: Nicht auf die Rekorde, die Bestleistungen. Die Frage, die mir am meisten gestellt wurde („Wie weit war das, wie viel Kilometer bist Du am Tag gelaufen?“) waren für mich persönlich eigentlich die unwichtigsten.

Mir hat es viel bedeutet, in einer Zeit, in der es mir nicht gerade glänzend ging, doch immer wieder aufs Neue einen Schritt vor den anderen zu setzen, jeden Tag auf ein neues Ziel zuzugehen, mich selbst zu spüren, die Erfahrung zu machen, mir bei aller Schwäche doch was zutrauen zu können, abends eine wohlige Erschöpfung zu spüren.

Es braucht nicht viel, um Glück zu spüren. Oft reicht es, einfach mal dazusitzen und die Stille der Natur zu hören.

So manche Weisheit ist mir auf dieser und anderen Wanderungen zugeflogen. Von diesen soll (außer aktuellen Wanderberichten) dieses Blog erzählen. Und ab und an werde ich auch eine Geschichte von den Wüstenvätern und -müttern, die mir in den vergangenen Jahren sehr ans Herz gewachsen sind, weitergeben – inclusive meiner Gedanken dazu.

Aber zu sehr möchte ich mich nicht einengen. Fangen wir einfach mal an. Ich freue mich drauf, mit Euch unterwegs zu sein.

Einen guten Weg Euch allen, die Ihr dieses Blog lest!